1. Das Stück .................... (1755) ist das erste deutsche bürgerliche Trauerspiel, mit dem der Autor das neue deutsche Drama begründet und ein Beispiel für seine Dramentheorie. Auf der Bühne steht die bürgerliche Familie; die menschliche Tragödie ersetzt die Staatstragödie. Die Helden sprechen Prosa wie im wirklichen Leben. Die Zuschauer können die Empfindungen der Helden teilen. Der männliche Charakter Mellefont steht zwischen seiner ehemaligen Geliebten und der Titelfigur, einem tugendhaften Fräulein. Im Mittelpunkt des Konflikts stehen die bürgerliche Moral und Gefühl.
2. Die Folgen des Siebenjährigen Krieges werden in dem Lustspiel.......................... gezeigt. Das Stück spielt 1763 in Berlin unmittelbar nach dem Kriegsende. Der preußische Offizier von Tellheim wird vom preußischen König zu Unrecht in Unehren aus dem Dienst entlassen. Ihm wird vorgeworfen, er habe vom Feind Geld angenommen. Er wird dann rehabilitiert, aber seiner sächsischen Verlobten Minna ist die Wiederherstellung seiner Ehre als Soldat gleichgültig. Der Offizier entscheidet sich, den Dienst aufzugeben und mit ihr ein ruhiges, unabhängiges Privatleben zu führen.
3. Der erste deutsche Bildungsroman zeigt das Heranwachsen eines jungen Atheners im 4. Jh. v.u.Z., der sich von einem idealistischen Schwärmer zu einem reifen Mann entwickelt. Indem er Tugend, Vernunft, Gefühl und ästhetisches Empfinden harmonisch entfaltet, erreicht er die Lebensweisheit und wird zu einem glücklichen Leben im Einklang mit den gesellschaftlichen Gesetzen befähigt.
4. Hier stehen Tugend gegen Laster, der Hof und seine Intrigen gegen das moderne, bürgerliche Familienideal. Weil ihm Emilia so gut gefällt, lässt sie der Prinz auf sein Lustschloss entführen. Der Vater kommt aufs Schloss und tötet die eigene Tochter, um sie vor dem Prinzen zu retten. Das ein typisches bürgerliches Dilemma der damaligen Zeit: Die Helden empören sich gegen den Absolutismus, aber Gewalt richtet sich immer gegen sie selbst, nicht gegen den Tyrannen.
5. Das größte Drama der Aufklärung entspringt einer religiösen Auseinandersetzung. Der Autor hat als Kritik an der Dogmen der Kirche eine radikale Schrift seines Freundes Reimarus herausgegeben, die viele Wundererzählungen aus der Bibel widerlegte. Der Hamburger Pastor Goeze trat heftig gegen diese Schrift. Aus ersten polemischen Wortgefechten erwuchs ein Kampf um religiöse Toleranz, wie ihn Deutschland noch nie erlebt hat. Die Fortsetzung dieses Kampfes auf der Bühne war das Drama .......................... . Sein Held, der Jude, der Außenseiter, ist der Klügste, der alle an Menschenliebe übertrifft. Er ist ein Idealbürger: aufgeklärt, vernunftgeleitet, tolerant.
6. Sie ist kurz, einfach, einprägsam – eine vergnügliche Geschichte und eine Moral. Dieses Genre eignet sich am besten zur Erziehung der einfachen Leute, die weder ins Theater gehen noch in moralischen Wochenschriften lesen. Die traditionellen, an antiken äsopischen Stoffen orientierten ................ preisen bewährte bürgerliche Tugenden, empfehlen Gelassenheit, Geduld, Verzicht. Ihre Autoren sind in dieser Zeit u.a. Christian Fürchtegott Gellert, Friedrich von Hagedorn. Ein neues Gesicht zeigt dieses Genre unter der Feder von G.E. Lessing. Seine .............. sind voll Spott, verfremden ironisch äsopische Texte, beziehen sich auf die aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Situation und sind politisch engagiert.
(Nach: Barth 1999)