Deutsche Humanisten

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Lebensdaten: 1459 – 1508. Philosoph, Geograph, Pädagoge und Historiker, gekrönter Dichter (Nürnberg 1487). Er war als Lyriker berühmt: Er schrieb lateinische Oden nach dem Vorbild des Horaz und lateinische Gedichte „Amores“ (1502), in denen er in fünf Büchern seine (stark sinnlich betonte) Liebe zu fünf Frauen besingt. (Eine von ihnen war Hasilina aus Kraków). Er bemühte sich um organisatorische Einigung der deutschen Humanisten, war Gründer vieler humanistischer Gesellschaften, von denen die berühmtesten ihre Sitze in Heidelberg und Wien hatten. Er weilte auch in Polen: In Kraków gründete er einen Humanistenkreis, seine Reisen führten ihn u.a. nach Gdańsk. Er hielt Vorlesungen über Poetik in Leipzig und schrieb die erste Poetik des deutschen Humanismus: „Ars versificandi et carminum“, 1486. Seine Verdienste liegen weniger in wissenschaftlichen Leistungen als in der Anregung humanistischer Bewegung. Er beschäftigte sich mit der nationalen Vergangenheit der Deutschen, hielt als erster die Vorlesungen über Weltgeschichte und die Geschichte des Deutschen Reiches. Er gab die „Germania“ des Tacitus heraus und fand die Karte des Römischen Kaiserreiches aus dem 3. Jh. (Szyrocki 1986:162-163, Baumann/ Oberle 1985:41).
Lebensdaten: 1455 – 1522 Begründer der deutschen klassischen Philologie und der Hebräistik. Er verfasste das erste hebräische Grammatik- und Orthographiebuch und beschäftigte sich mit den Studien der Kabbala, der jüdischen Geheimlehre. Sein Wirken trug wesentlich zum Neuverständnis des Alten Testaments bei. Durch den Streit zwischen Scholastikern und Humanisten wurde er zum Exponent humanistischer Geisteshaltung in Deutschland. Verdienstvoll ist auch sein dramatisches Schaffen: Er schrieb lateinische Humanistendramen (u.a. zwei Komödien). Er verfasste eine nach den vier Zeitaltern geordnete Chronik, eines der ersten humanistischen Geschichtsbücher (Böttcher/ Geerdts 1983:88, Szyrocki 1986:166-167).
Lebensdaten: (1488 – 1523). Er engagierte sich stark in die politischen Fragen der Zeit, sprach sich für eine Reichsreform und Wiederherstellung der starken Zentralgewalt des Kaisers nach dem mittelalterlichen Muster aus. Das Mittel im politischen Kampf sah er in Literatur, er schrieb politische Epigramme und Dialoge nach dem Vorbild des römischen Dichters und Satirikers Lukian. Zu seinen bedeutendsten Dialogen gehören „Arminius“, in dem der Titelheld als den gröβten Feldherrn aller Zeiten preist, und „Vadiscus“, in dem Rom unter Führung des Papstes als ein Sündenbabel geschildert wird. Seine Dialoge schrieb er zunächst in Latein, aber zwei Jahre von seinem Tode übersetzte er sie ins Deutsche und gab sie in dem „Gesprächsbüchlein“ (1521) heraus. Er bemühte sich um stärkere Verwendung des Deutschen, denn er fand, dass Texte in der deutschen Sprache wirksamer sind. Er beschäftigte sich auch mit literaturtheoretischen Fragen und schrieb eine Poetik – die „Verskunst“ (1511). Sein Mut und Engagement in Politik an der Seite der Reformation brachten ihm eine Niederlage: Er wurde verfolgt und musste aus Deutschland fliehen. Mit seinem Tode ist die Blüte des deutschen Humanismus zu Ende (Szyrocki 1986:170-171).