Lessings Dramentheorie

Was behauptet Lessing in seinen theoretischen Schriften Hamburgische Dramaturgie und Briefe, die neueste Literatur betreffend? Lesen Sie die Zitate. Sind die unteren Sätze richtig oder falsch?

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1. „‚Niemand’, sagen die Verfasser der Bibliothek, ‚wird leugnen, daβ die deutsche Schaubühne einen großen Theil ihrer ersten Verbesserung dem Herrn Professor Gottsched zu danken habe’. Ich bin dieser Niemand; ich leugne es gerade zu. Es wäre zu wünschen, dass sich Herr Gottsched niemals mit dem Theater vermengt hätte. Seine vermeinten Verbesserungen betreffen entweder entbehrliche Kleinigkeiten, oder sind wahre Verschlimmerungen“. (17. Literaturbrief).

1. Gottscheds Theaterreform betrifft unentbehrliche Verbesserungen.




2. [Früher] „sahe es freilich mit unserer dramatischen Poesie sehr elend aus. Man kannte keine Regeln; man bekümmerte sich um keine Muster. Unsre Staats- und Helden-Aktionen waren voller Unsinn, Bombast, Schmutz und Pöbelwitz. Unsre Lustspiele bestanden in Verkleidungen und Zaubereien; und Prügel waren die witzigsten Einfälle derselben” (17. Literaturbrief).

2. Das frühere deutsche Drama war geschmacklos.




3. „Auch nach den Mustern der Alten die Sache zu entscheiden, ist Shakespeare ein weit größerer tragischer Dichter als Corneille; obgleich dieser die Alten sehr wohl, und jener fast gar nicht gekannt hat. Corneille kömmt ihnen in der mechanischen Einrichtung, und Shakespeare in dem Wesentlichen näher. Der Engländer erreicht den Zweck der Tragödie fast immer, so sonderbare und ihm eigene Wege er auch wählet; und der Franzose erreicht ihn fast niemals, ob er gleich die gebahnten Wege der Alten betritt.“ (17. Literaturbrief).


3. Shakespeare steht der antiken Dichtung viel näher als der französische Dichter Corneille



4. „Die Namen von Fürsten und Helden können einem Stücke Pomp und Majestät geben; aber zur Rührung tragen sie nichts bei. Das Unglück derjenigen, deren Umstände den unsrigen am nächsten kommen, muss natürlicherweise am tiefsten in unsere Seele dringen; und wenn wir mit Königen Mitleiden haben, so haben wir es mit ihnen als mit Menschen, und nicht als mit Königen. Macht ihr Stand schon öfters ihre Unfälle wichtiger, so macht er sie darum nicht interessanter.“ (Hamburgische Dramaturgie, 14. Stück).

4. Das Unglück der Könige betrifft uns unmittelbarer als das Leid der Menschen, die uns gleich sind.



5. „Man hat ihn [Aristoteles] falsch verstanden, falsch übersetzt. Er spricht von Mitleid und Furcht, nicht von Mitleid und Schrecken; und seine Furcht ist durchaus nicht die Furcht, welche uns das bevorstehende Übel eines andern, für diesen andern, erweckt, sondern es ist die Furcht, welche aus unserer Ähnlichkeit mit der leidenden Person für uns selbst entspringt; es ist die Furcht, dass die Unglücksfälle, die wir über diese verhängst sehen, uns selbst treffen können; es ist die Furcht, dass wir der bemitleidete Gegenstand selbst werden können. Mit einem Worte: diese Furcht ist das auf uns selbst bezogene Mitleid“ (Hamburgische Dramaturgie, 75. Stück).

5. Wir fürchten um den Helden, weil wir ihm ähnlich sind und sein Unglück auch uns betreffen kann.



6. „Denn wer sich um einen richtigen und vollständigen Begriff von der Aristotelischen Reinigung der Leidenschaften bemüht hat, wird finden, dass [...] diese Reinigung in nichts anders beruhet, als in der Verwandlung der Leidenschaften in tugendhafte Fertigkeiten“ [...]. (Hamburgische Dramaturgie, 78. Stück).

6. Reinigung (Katharsis) beruht auf Verwandlung der Leidenschaften in tugendhafte Fertigkeiten.