Große Romane nach 1945

Zuordnungsübung
Vorbereitet von: K.Popiel & M.Tyka

  
Ordne die Titel der großen Romane den Inhaltsangaben zu!
Robert Fähmel ist wie sein Vater Architekt und besitzt ein Architektenbüro Er wird von seinem Vater Heinrich als liebenswürdig, höflich, intelligent, und korrekt charakterisiert. Die ganze Handlung wird meist aus der Sicht von Robert Fähmel geschildert. Er hat feste Gewohnheiten: jeden Morgen geht er in die Messe, frühstückt danach und spielt Billard täglich von halb zehn bis elf im Hotel Prinz Heinrich mit dem Hotelboy namens Hugo. Eine Gewohnheit ist es auch, dass sich die zwei immer dabei Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählen. Zuerst berichtet Robert von seinem Vater, der als junger Architekt den Auftrag bekommen hat, die Abtei St. Anton zu entwerfen und zu bauen. Man erfährt, wie sein Vater sich gefreut hatte, solch eine große Aufgabe zu bekommen, obwohl es seine erste Arbeit als Architekt werden sollte. Später erzählt Robert von seiner Zeit im Krieg, als er Sprengmeister war und am letzten Tag des 2.Weltkrieges die Abtei, die sein Vater gebaut hatte auf Befehl eines verrückten Generals sprengen musste. Zuletzt erfährt man noch von seinem Sohn Joseph, der ebenfalls die Tradition der Familie fortsetzt, da er auch Architekt ist. Dieser ist am Wiederaufbau der Abtei beteiligt. Doch er gerät dabei in einen Konflikt mit seiner Vergangenheit und sich selbst, da er bei der Besichtigung der Überreste der Abtei die Zeichen seines Vaters findet, die er bei der Sprengung benutzt hat. Deshalb kündigt er seinen Auftrag und will den Architektenberuf aufgeben. Der Roman endet mit der Geburtstagsfeier des Heinrich Fähmel.


Die Hauptfigur des Romans ist der 21-jährige Siggi Jepsen, der 1952 - 1954 in einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche eine Strafe wegen Bilderdiebstahls absitzt. Eines Tages schreibt die Klasse einen Deutschaufsatz über "Die Freuden der Pflicht". Siggi fühlt sich von den Erinnerungen so überwältigt, dass er keine Zeile zu Papier bringt. Damit Siggi den versäumten Aufsatz nachholt, wird er allein in einem Zimmer eingesperrt. Aus einem inneren Zwang heraus schreibt er nun ein Heft nach dem anderen voll.
Im Mittelpunkt seiner Erzählung stehen zwei Personen: sein Vater Jens Ole Jepsen, nördlichster Polizeiposten Deutschlands, und Max Ludwig Nansen, ein berühmter Maler. Siggis Vater setzte das 1943 von den Nationalsozialisten gegen den Kunstmaler Max Ludwig Nansen in Bleekenwarf verhängte Berufsverbot stur durch, obwohl dieser bis zu diesem Augenblick sein Freund gewesen war und ihn einmal vor dem Ertrinken im Hafenbecken in Glüserup gerettet hatte. Siggi war zehn Jahre alt, als s das Malverbot gegen Nansen verhängt wurde, aber er erlebte den Konflikt intensiv mit. Statt seinen Vater als Spitzel bei der Durchsetzung des Malverbots zu unterstützen, sympathisierte er mit Max Ludwig Nansen und versteckte einige der Gemälde vor seinem Vater in einer verfallenen Mühle, seinem Zufluchtsort. Der Krieg ging zu Ende, Siggis Vater verlor das Amt des Dorfpolizisten und das Malverbot der Nationalsozialisten galt längst nicht mehr, aber Jens Ole Jepsen hielt es noch immer für seine Pflicht, Max Ludwig Nansen zu verfolgen. Als die Mühle brannte und die von Siggi dort versteckten Gemälde verbrannten, verdächtigte er seinen Vater als Brandstifter. Er glaubte, auch die übrigen Bilder des Malers im Feuer zu sehen. Wie unter Zwang stahl Siggi Gemälde Nansens aus einer Ausstellung und versteckte sie. Als Bilderdieb überführt, wurde er in die Besserungsanstalt auf der Elbinsel gebracht.


Die Hauptfigur, Erika, ist Mitte 30 und wohnt noch bei ihrer Mutter. Die Mutter verbietet ihrer Tochter alles, was das Leben lebenswert macht. Erika darf sich keine Kleider kaufen, sie muss immer zur vereinbarten Zeit daheim sein, und Männer sind total tabu. Bereits in Kindertagen zur Pianistin gedrillt, gibt Erika Klavierstunden. Für die Mutter stellt der Lehrerberuf ihrer Tochter ein Versagen dar.
Erika verletzt sich oft selber, und ist eine Voyeurin. Allerdings empfindet sie dabei nichts. Unfähig eine sexuelle Identität zu finden sucht sie Stripbars auf, um die schönen Frauen zu beobachten. Auch die Donauauen, wo sich Prostituierte ihren Freiern hingeben, gehören zu ihren nächtlichen Ausflugszielen. Sie will nur zuschauen.
Einer ihrer Schüler ist Walter Klemmer. Er findet Gefallen an seiner „reifen Lehrerin“, und glaubt sich in Erika verliebt zu haben. Bei einem Konzert kommt es zum ersten intimen Kontakt. Erika schreibt Walter einen Brief, in dem sie vom Geliebten verlangt, sie zu schlagen, zu treten, zu fesseln und sie bis aufs Äußerste zu erniedrigen. Walter ist von dem Brief entsetzt und will anfänglich nichts mehr mit Erika zu tun haben. Es kommt wieder zu einem intimen Kontakt, wo Walters „Männlichkeit“ allerdings versagt. Er gibt der Lehrerin die Schuld und beschimpft sie. Dann führt er die Anweisungen aus dem Brief aus. Er schlägt sie brutal zusammen und vergewaltigt sie. Dann verlässt er die Wohnung. Er fühlt sich von Erika befreit. Erika trägt sich mit (Selbst)Mordgedanken, aber es kommt nur zu einer erneuten Selbstverletzung.


Jean-Baptiste Grenouille wird als fünfter unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin in Paris geboren. Er hat einen extrem gut ausgebildeten Geruchssinn, er selbst ist aber geruchlos. Das Kind wird bei Pflegeeltern erzogen und wird zu einem verhassten Außenseiter. Jean-Baptiste erhält eine Hilfsarbeiterstelle beim Gerber Grimal. Mit seinem absoluten Geruchssinn wittert Jean-Baptiste einen betörenden Duft, folgt ihm und findet ein junges schönes Mädchen. Er tötet es um ihren Duft aufzunehmen. Dann arbeitet er bei dem Meister für Parfümerie Giuseppe Baldini. Mit dem Eintritt von Jean Baptiste als Geruchsexpert beginnt der steile Aufstieg des Hauses Baldini. Doch mit achtzehn Jahren verlässt Jean-Baptiste Paris auf der Suche nach weiterer Vervollkommnung in seinem Gewerbe. Auf einem einsamen Berg verschläft er sieben Jahre. Dann kommt er in die Provence, lernt alle Geheimnisse der Duftkunst und versucht für sich einen Duft herzustellen, der ihn bei allen Menschen beliebt machen würde. Dazu tötet er zwölf schöne Mädchen. Als Serienmörder zur Todesstrafe verurteilt, gibt er sich selbst vor der Exekution den eigens hergestellten Duft und verzückt die Menschen so, dass sie über ihn herfallen und ihn in Stücke zerreiβen.


Es ist die teils naturalistische, teils surrealistische Geschichte von Johannes Elias Alder, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts in dem hoch gelegenen Alpendorf Eschberg aufwächst. Ein auktorialer Autor erzählt sie seinen Leserinnen und Leser – die er mitunter direkt anspricht – in einer betont altmodischen Sprache. Schon als Kleinkind wird Elias von den Dorfbewohnern gemieden. Einige Wochen bevor seine Cousine Elsbeth geboren wird, beginnt der Fünfjährige plötzlich die allen anderen Menschen verborgenen Klänge und Geräusche des Universums zu hören. So auch den Herzschlag Elsbeths, die zu seiner großen Liebe wird. Als er seine Gefühle für sie spontan auf der Kirchenorgel ausdrückt, ohne das Orgelspielen je gelernt zu haben, erhängt sich der dilletantische Organist Oskar Alder. Elsbeths Bruder Peter ist mit Elias befreundet und fühlt sich von ihm (erotisch) angezogen. Aus Eifersucht drängt er seinen Freund, das Dorf zu verlassen und etwas aus seiner genialen musikalischen Begabung zu machen. Elias zieht es vor, in Elsbeths Nähe zu bleiben, aber in seiner Abgehobenheit kann er das Dorfmädchen nicht so lieben, dass es ihn versteht. In seiner Verzweiflung über das Unglück dieser Liebe und die Unmöglichkeit, sich mit seiner außergewöhnlichen Begabung in die Gesellschaft zu integrieren, beschließt der 22-Jährige nach dem überwältigenden Erfolg bei einem Orgelfest in der nächsten Stadt, sich mit Tollkirschen wach zu halten, bis er qualvoll stirbt.