Sekundenstil

Luckenubung

Welche Behauptungen beziehen sich auf die Erzähltechnik des Sekundenstils, welche nicht? Scheiben Sie r für richtig, f für falsch:
Der Schwerpunkt liegt auf der sprachlich-phonetischen Rekonstruktion der Wirklichkeit: photographisch-phonetische Umsetzung visueller und akustischer Eindrücke

Die Darstellung ist fokussiert auf momentane Farben- und Lichteffekte

Die Sprache wird ihrer Kommunikationsfunktion beraubt

Das Lebensbild entsteht durch Nahperspektive, dank der Schilderung von Details, Gesten, Bewegungen. Man sieht die Situationen wie in einem Film mit Nahaufnahmen

Oft werden groβe historische Ereignisse mit epischer Breite aus der auktorialen Erzählperspektive geschildert

Charakteristisch sind personale Erzählsituation und Multiperspektive

Die Gedankengänge der Figuren werden nachgeahmt und bestimmen die sprachliche Gestaltung: unvollendete Sätze, Satzfragmente, sprunghafter Themenwechsel

Konsequente Ich-Erzählsituation

Die Figuren hört man wie in einem Tondokument wirklicher Alltagsrede: je nach Figur variiert die Sprache zwischen Dialekt, Umgangssprache oder Gebildetensprache

Zum ersten Mal in der deutschen Erzählliteratur konsequent verwendet von A. Schnitzler in Leutnant Gustl, 1900

Zum ersten Mal verwendet von Arno Holz und Johannes Schlaf in Papa Hamlet, 1889

Zur Entwicklung des Sekundenstils haben Fonografie und Fotografie im ausgehenden 19. Jahrhundert maβgeblich beigetragen

Typisch ist die Zeitraffung: groβe Zeiträume werden mit einigen Sätzen zusammen gefasst

Angestrebt wird die Zeitdeckung: Erzählzeit ist gleich der erzählten Zeit

Die Reproduktion der Alltagssprache umfasst Ausrufe, unvollendete, verstümmelte Sätze, Satzfragmente, Nebengeräusche; sogar Atempausen werden wiedergegeben

Der Sekundenstil ist typisch für Epik und Dramatik

Der Dialog hat eine besondere Bedeutung