Roman, der auf der Grundlage der Darstellung bestehender oder vergangener Staatsformen eine politische, soziale oder wirtschaftliche Lehre entwickelt oder ein Staatsideal darstellt. Berühmte europäische Vorbilder sind Utopia (1516) von Thomas More oder Francis Bacons Nova Atlantis (1627). Er nimmt oft utopische Züge an, oder wird mit Reisebeschreibungen verbunden.

Ähnlich wie die gesamte Schäferdichtung (Idylle, Bukolik, Ekloge)
verarbeitet diese Romangattung die Motive des Hirtenlebens in Anlehnung an die antikegriechische und römische Dichtung. Seit Theokrit ist das idealisierte Hirtenleben mit Erotik verbunden. Die Themen der Idyllen sind dementsprechend Liebe, Liebesleid und Freuden des (imaginierten) Landlebens. (Langermann 2002:168, 205)

Er ist nach spanischen Vorbildern entstanden und bildet eine Sonderform des Abenteuerromans. Die Hauptfigur ist er Schelm (Picaro), der in der Ich-Form seine mannigfaltigen Erlebnisse und Schicksale aus der Perspektive des sozial Unterprivilegierten erzählt. Dabei steht der Held im Dienste verschiedener Herren. Er arbeitet mit List und oft auch mit unerlaubten Machenschaften. Die verschiedenen Gesellschaftsschichten, mit denen der Held in Berührung kommt, werden kritisch beleuchtet. Daher besteht eine Nähe zur Gesellschaftssatire.